Mit Onkel Fritz auf großer Tour
100 Radler strampelten am Sonnabend auf drei Routen durchs Ruppiner Land
Neuruppin. 30 Kilometer auf dem Hochrad über Stock und Stein – das muss dem guten alten Onkel Fritz wohl erst mal einer nachmachen. Zum Fahr'Rad!-Tag am Sonnabend legte Hans-Jürgen Krugmann in der Rolle des berühmten, viel besungenen Verwandten vor: Er schaffte die Familienroute rund um den Ruppiner See, und das sogar locker.
"Alles eine Frage der Übung", sagt Uwe Wöller, Vorsitzender des Ruppiner Radsportclubs. Er hat den Fahr'Rad!-Tag organisiert, kennt Krugmann alias Onkel Fritz und weiß, dass der Neuruppiner mit seinem Gefährt schon bis nach Berlin geradelt ist. Verglichen damit dürften 30 Kilometer ein Klacks gewesen sein.
Insgesamt hatten sich am Morgen rund 100 Pedalritter auf dem Neuruppiner Schulplatz eingefunden, um auf eine von drei geführte Touren zu gehen. Der Ruppiner Radsportclub hatte die Strecken getestet, für gut befunden und jeder das passende Motto zugeordnet. Zur Auswahl standen lockere 30, strammere 60 und sportliche 88 Kilometer.
Den größten Zulauf hatte die mittlere Strecke, die über die Temnitz-Dörfer und das Fehrbelliner Umland führte. Fahrer mit größerem Anspruch strampelten bis nach Lindow, von dort nach Wustrau und zurück über Wildberg und Walsleben.
Die große Mittagspause legten alle Radler in Wustrau ein - samt Stärkung. Unter die Fahrer, die aus Neuruppin und Umgebung, aber auch von befreundeten Vereinen aus Berlin und Brandenburg kamen, hatte sich eine Radsportlegende gemischt: der frühere Friedensfahrer Rolf Töpfer.
Er war 1958 bei der elften Friedensfahrt für die DDR gestartet und hatte im Team den den zweiten Platz in der Gesamtwertung belegt. Heute ist Rolf Töpfer 80 Jahre alt und lebt in Neuglobsow. Da war ein Abstecher nach Neuruppin für ihn Sportler-Ehrensache.
© Juliane Becker