Fahr'Rad!-Tag ist das Aushängeschild
Beim Ruppiner Radsportclub drehen sich die Speichen seit 110 Jahren
Neuruppin. Das war wie Weihnachten und Ostern zusammen. Wendezeiten, das Material war schon in der DDR knapp. Da hieß der Ruppiner Radsportclub noch Lok Neuruppin.
Jetzt, 1990, besaß der umbenannte Verein mit Sitz in der Neuruppiner Rosenhalle gerade mal noch vier Räder, die für Radball geeignet waren. "Ich hatte einen Kumpel unten bei Fürth, der dort einen Radballverein kannte", erinnert sich Torsten Nagel. Sprecher der Abteilung Radball. Mit 1500 DM in der Tasche und einem Transporter ging es Richtung Süden. "Bei dem Verein, ich komme nicht mehr drauf, wie der hieß, war alles vom Feinsten, sogar die Werkstatt war gefliest, ich bin bald umgefallen", so Nagel. Fürs Geld bekamen sie zehn Räder, die noch super in Schuss waren und eine Kiste mit Teilen, die vor Ort als Schrott deklariert wurden. "Wir haben davon noch zwei Räder aufgebaut."
Ohne diese Aktion hätte es bei Radballern zappenduster ausgesehen. "Die sportliche Hilfe kam gut, sonst hätten wir zumachen können." Heute gibt es sieben Männermannschaften, die ab Dezember - da fängt die neue Saison an - in der Landes-, Verbands- und Oberliga um Punkte kämpfen werden.
Beim Nachwuchs sieht es allerdings nicht allzu vielversprechend aus. "Die Jungen gehen alle weg, das ist das Problem", sagt Torsten Nagel, der mit Abteilungsleiter Norbert Schliebner seit gut 30 Jahren zusammenspielt, und auch heute noch im Team V in der Landesliga Nord antritt.
Als der Verein vor gut zehn Jahren sein Domizil in der Rosenhalle aufgeben musste - die Stadt wollte das Objekt verkaufen, der Verein konnte es sich nicht leisten - , hofften sie mit dem Umzug in die Turnhalle der Karl-Liebknecht-Schule auf Zuwachs im Nachwuchsbereich.
"Das war aber nicht so", saft Norbert Schliebner, der mit Torsten Nagel das Training der Jüngsten leitet. "Die Klasse fehlt für Wettkämpfe, die Kids wollen sich nicht quälen."
1978 haben sich die Radwanderer den Radballern angeschlossen und haben seitdem großen Anteil am Vereinsleben. Alle 14 Tage, von März bis Oktober, organisieren Vereinsvorsitzender Uwe Wöller und seine Mitstreiter Radwanderungen. "Öfter führen unsere Touren um die Dorfkirche, wir veranstalten aber auch regelmäßig Wanderungen ein Stück weiter." Touren über zwei bis drei Tage an die Ostsee oder nach Polen stehen ebenfalls auf dem Programm.
Das Aushängeschild des Verein ist der Fahr'Rad!-Tag geworden, der dieses Jahr zum siebten Mal stattfand und über 200 Teilnehmer nach Neuruppin lockte. Im Fontanejahr wurde das Angebot um die Marathonstrecke von 200 km erweitert. Das Rennen über die lange Strecke soll in Zukunft noch mehr Radbegeisterte anlocken.
"Mein persönliches Fernziel ist, dass der Fahr'Rad!-Tag nicht mehr aus Neuruppin wegzudenken ist und die Stadt die Federführung übernimmt", so Wöller.
MEIN VEREIN
Ruppiner Radsportclub
Gründung: 1909 wurde der Arbeiter- und Kraftfahrerbund "Solidarität" - Ortsgruppe Neuruppin gegründet. 1949 wurde der Bund durch die Sportvereinigung "Lokomotive" übernommen. Am 13. August 1990, im Zuge der Wiedervereinigung, erfolgte die Umbenennung des Vereins in den Ruppiner Radsportclub 1909/1990 e.V..
Vorstand:
1. Vorsitzender - Uwe Wöller
2. Vorsitzender - Norbert Schliebner
Kassenwart - Katrina Schliebner
Schriftwart - Thomas Blumenthal
Mitglieder: 73
ältestes Mitglied: Siegfried Rönnefarth (85)
Abteilungen:
Radball (39 Mitglieder)
Radwandern (34 Mitglieder)
Besonderheit: Der RRC veranstaltet seit sieben Jahren einen Fahr'Rad!-Tag, an dem Spenden gesammelt werden, die den Mukoviszidose-Landesverband Berlin-Brandenburg unterstützen soll. 2019 nahmen 227 Radfahrer teil. Die 8. Auflage findet am 2. Mai 2020 statt.
© Dirk Becker, Bilder: Frauke Herweg, RRC 09/90 e.V.
Spendenerlös für Mukoviszidose
750 Euro für den Mukoviszidose-Landesverband Berlin-Brandenburg sind beim diesjährigen Fahr'Rad!-Tag in Neuruppin Mitte Mai zusammengekommen.
Uwe Wöller vom Ruppiner Radsportclub hat die Spendensumme Anfang dieser Woche an Dirk Seifert, den Vorsitzenden des Mukoviszidose-Landesverbandes Berlin-Brandenburg, übergeben.
Dies geschah im Zuge der Premiere des Films "Drei Schritte zu Dir". Dabei handelt es sich um einen Liebesfilm, in dem die Hauptdarsteller die unheilbare Krankheit haben.
© Sven Klamann, Leiter der Lokalredaktion Eberswalde (MOZ)
Radeln auf den Spuren Theodor Fontanes
Neuruppin. Zum siebenten Ruppiner "Fahr'Rad!-Tag", der vom Ruppiner Radsportclub organisiert wurde, kamen am Samstag rund 500 Besucher auf den Neuruppiner Schulplatz. Im Rahmen der Veranstaltung fand auch die 'Tour de MOZ' statt.
Gewidmet war die Veranstaltung dem brandenburgischen Mukoviszidose-Landesverband. Die Organisation sammelt Spenden zur Erforschung der Erbkrankheit, bei der zäher Schleim lebenswichtige Organe wie Lunge, Leber oder Darm verstopft.
Nach der Begrüßung durch Neuruppins Bürgermeister Jens-Peter Golde (Pro Ruppin) und einer Tanzeinlage von Cheerleadern der Karl-Liebknecht-Schule gab Ulrich Gaebler als Theodor Fontane mit seinen Wanderstock das Startsignal zur 200 Kilometer langen "Fontane-Marathon"-Tour, an der 24 Radsportler teilnahmen.
Im Anschluss machten sich die Teilnehmer der 100 und der 60 Kilometer langen Tour auf den Weg durch das Wald- und seenreiche Ruppiner Land. An der 30 Kilometern langen Fontane-Tour beteiligten sich auch die Teilnehmer der 17. Tour de MOZ. An dieser fünften Etappe der Tour de MOZ, die um den südlichen Teil des Ruppiner Sees führte, nahmen 93 Radfahrer im Alter von vier bis 81 Jahren teil.
Jörg Bellin vom Ruppiner Radsportclub, der die Tour de MOZ zum ersten Mal leitete, führte die Teilnehmer zunächst von Neuruppin über Treskow und Buskow nach Wustrau. Am dortigen Kunstwerk von Matthias Zágon Hohl-Stein informierte Bellin die Teilnehmer über die legendäre Seeschlacht. Anschließend ging es über Altfriesack, Karwe und Wuthenow wieder zurück in die Fontanestadt.
Bei der Tour radelten erneut Uschi und Hartmut Seeger aus Hohen Neuendorf mit. "Wir sind schon bei der vierten Tour de MOZ dabei. Bei dieser Tour hatte uns besonders die Landschaft gefallen", berichtete Uschi Seeger. Der neujährige Noel Roschewski aus Neuruppin radelte in Begleitung seiner Oma mit. Für ihn steht schon jetzt fest, dass er im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder dabei sein möchte. Seine Großmutter Angelika Roschewski war ebenfalls begeistert.
Moderiert wurde der "Fahr'Rad!-Tag" wieder vom 'rasenden Reporter' Werner Schönfeldt. Uwe Wöller radelte auf dem Einrad als Onkel Fritz aus Neuruppin über den Platz. Das Dresdener Trio "Triple Trouble" sorgte für die musikalische Umrahmung auf dem Schulplatz. Ein Bühnenprogramm mit den Gaukler Kids, der Pop-Tanzgruppe "Blackmasks", sowie Vorführungen der Jugendfeuerwehr verkürzten die Wartezeit auf die ins Ziel kommenden Radfahrer der Fontane-Touren. Bei einer Tombola konnten als Hauptgewinn ein Damenfahrrad und ein TV-Gerät gewonnen werden.
Beim gleichzeitig stattfindenden Flohmarkt konnten Besucher stöbern. Außerdem bot die Polizei allen Besuchern an, Fahrräder kodieren zu lassen.
© Eckhard Handke
Eine Tour für die ganze Familie
Neuruppin (MOZ) Wenn Jörg Bellin einmal Bewegung braucht, dann schwingt er sich auf sein Rad und fährt seine Route – von Neuruppin über Buskow bis Wustrau und Altfriesack. Über Karwe geht es dann zurück nach Neuruppin.
Autor Theodor Fontane, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 200. Mal jährt, hat diese Orte besucht. Und Jörg Bellin weiß, warum. "Ich fahre diese Strecke vier- oder fünfmal im Jahr und bin immer wieder schwer beeindruckt", sagt er. Zum einen ist es die Natur, die Bellin in den Bann zieht. "Im Winter kann man von fast jeder Stelle aus den See sehen", schwärmt er.
Jetzt tragen Bäume und Büsche natürlich ein dichtes Blätterkleid, aber den See wird trotzdem jeder Teilnehmer der Tour de MOZ mehrfach und aus verschiedenen Perspektiven zu Gesicht bekommen. Zum anderen rührt seine Begeisterung da her, dass dieser Rundkurs um den südlichen Teil des Ruppiner Sees für Radfahrer bestens zu bewältigen ist. Denn es gibt kaum Höhenunterschiede, und die Straßen und Wege sind nahezu in Ordnung.
Das erste Mal liegt der See etwas unterhalb des Radwegs, wenn es von Neuruppin in den Stadtteil Treskow geht. Von dort führt die insgesamt rund 30 Kilometer lange Strecke mit dem Titel "Fontane-Tour 1" über eine neue Fahrradstraße vorbei an alten Alleebäumen bis zur Badestelle nach Buskow. Dort möchte Bellin die erste kleine Verschnaufpause einlegen. Denn Bellins Tour eignet sich für Radler aller Altersklassen. "Ich würde mich auch freuen, wenn Kinder dabei sind. Die Kleinen müssen zeitig an das Radfahren herangeführt werden", sagt der 63-Jährige, der im Ruppiner Radsportclub 1909/1990 aktiv ist. Wer will, kommt bei dieser Pause auch direkt bis an das Seeufer.
Vorbei an weiten Feldern geht es weiter ins Zietendorf Wustrau, das für Ortsunkundige den einen oder anderen Hingucker bereithält. Denn die Radfahrer passieren am Hohen Ende einen alten Eiskeller, der aus dem Jahr 1750 stammt. Dessen Portal mit zwei kräftigen Hermen von dem preußischen Bildhauer Friedrich Christian Glume (1714 bis 1752) wurde vor etwa 15 Jahren aufwändig restauriert. Nur ein paar hundert Meter weiter geht es vorbei am Schloss, in dessen Ursprungsgebäude der berühmte preußische Reitergeneral Hans Joachim von Zieten (1699 bis 1786) geboren wurde. Seinen heute barocken Stil erhielt das Haus in mehreren Phasen – bei einem Umbau ab 1747 und im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts unter Graf Albert-Julius von Zieten-Schwerin.
Am Wustrauer Bollwerk wird wieder pausiert. Mit Blick auf den See und ein Kunstwerk von Matthias Zágon Hohl-Stein wird Jörg Bellin von der Seeschlacht berichten, die sich dort einst zugetragen haben soll. Laut Theodor Fontane war dem Wustrauer Christian von Zieten und dem 17-jährigen Junker Karl Friedrich Knesebeck aus Karwe auf der gegenüberliegenden Seeseite zu Friedenszeiten im Jahr 1785 derart langweilig gewesen sein, dass sie mit Unterstützung aus ihren Orten eine Seeschlacht nachstellten.
Im Sattel wird dann Altfriesack samt denkmalgeschützter Klappbrücke passiert. Bevor das Ziel Neuruppin näher kommt, ist dann noch eine Pause inklusive Kultur und Imbiss in Karwe geplant.
Mehr unter www.moz.de/tourdemoz
© Markus Kluge
Neuruppiner "Fahr'Rad!-Tag"
Marathon als Königsdisziplin
Neuruppin (MOZ) "Fahr'Rad! - Auf den Spuren von Fontane“, so lautet das Motto, das alle Freunde an der Bewegung auf dem Fahrrad am 18. Mai zum Anlass nehmen, um von Neuruppin auf den Spuren des Dichters unterwegs zu sein. Der 7. Fahr'Rad!-Tag hält dabei eine ganz besondere Herausforderung bereit: den Fontane-Marathon.
Erstmals – eigens zum 200-jährigen Geburtstag von Theodor Fontane – haben die Organisatoren eine längere Strecke ins Programm genommen. Bislang waren 150 Kilometer das Maximum. Die Bezeichnung Marathon hat dabei nichts mit der Marathondistanz (42,195 Kilometer) zu tun, sondern soll vielmehr eine Königsdisziplin kennzeichnen, die neu aufgelegte Langstrecke.
"Die Idee dazu hatten wir schon lange im Hinterkopf. In diesem Jahr passt es natürlich prima zum Fontanejahr, die Verknüpfung ist ideal“, sagt Tom-Uwe Bialowons. Der Berliner ist Präsident des Rad- und Kraftfahrerbunds (RKB) "Solidarität" Berlin-Brandenburg, dem der Ruppiner Radsportclub (RRC) angeschlossen ist.
Und Bialowons und RRC-Chef Uwe Wöller haben einst den Neuruppiner Fahr'Rad!-Tag in seiner ursprünglichen Form aus der Taufe gehoben. Mit dem Fontane-Marathon haben sie der diesjährigen Auflage ein neues Aushängeschild gegeben. "In der Fahrradszene darf man eine Strecke auch erst Marathon nennen, wenn sie mindestens über 200 Kilometer führt", betont Fachmann Bialowons.
Für ihn war die Aufnahme dieses Angebots ein wichtiges Puzzleteil, um die Neuruppiner Veranstaltung nach einem Boom in den Anfangsjahren und einer zuletzt fallenden Tendenz wieder attraktiver zu machen. "Ich weiß, dass viele Radsportbegeisterte diese spezielle Herausforderung suchen. Von daher hoffen wir auf einen großen Zuspruch, sprich viele neue Teilnehmer."
Diese Tour, eine von fünf am Veranstaltungstag, richtet sich ganz klar an ambitionierte Radler mit Rennrad. Die Route ist wie ein dreiblättriges Kleeblatt um Neuruppin herum angelegt. Die exakte Streckenführung ist auf der eigens eingerichteten Homepage unter www.fahrrad-tag.de unter dem Menüpunkt "Strecken / Touren" einsehbar.
Von Neuruppin aus geht es zunächst Richtung Gransee, zurück zum Versorgungspunkt Karwe, weiter nach Kremmen, wiederum zurück nach Karwe, um dann Richtung Neustadt die letzte Schleife gen Neuruppin in Angriff zu nehmen. Bialowons, der seit seinem elften Lebensjahr ein begeisterter Fahrradsportler ist und selbst einige längere Touren (zum Beispiel Berlin – Prag) gefahren ist, weiß: "Trainiert sein muss man schon. Aber vieles ist Kopfsache."
In jedem Fall sieht der RKB-Präsident den Neuruppiner FahrRad!-Tag inzwischen als etabliert an. "Das kann man schon so sagen. Es gibt zwischen Prenzlau und Berlin nichts Vergleichbares." Jedoch sei er nicht mit dem Spreewald-Marathon oder dem Velothon Berlin vergleichbar. "Das Besondere an Neuruppin ist das Programm drumherum. Da ist Neuruppin einzigartig", so Bialowons.
Auch in diesem Jahr gibt es ein Bühnenprogramm, gibt es Infostände und man kann sich sein Fahrrad kodieren lassen. Auch die traditionelle Spendenaktion für Mukoviszidose-Erkrankte wird erneut aufgelegt. Der Schulplatz im Zentrum von Neuruppin ist einmal mehr der ideale Veranstaltungsort – mit Start und Ziel der verschiedenen Touren. Die offizielle Eröffnung ist am 18. Mai um 8.30 Uhr.
© Gunnar Reblin
200 Kilometer Fahrrad-Marathon durch Fontanes Ruppin
Neuruppin erwartet im Mai 500 Radsportfans aus ganz Deutschland zum 7. Fahr'Rad!-Tag mit extra großem Programm
Neuruppin. Wie lockt man sehr viele Fahrradenthusiasten nach Neuruppin? In dem man sie möglichst weit fahren lässt. Das hoffen jedenfalls Uwe Möller und seine Mitstreiter vom Ruppiner Radsportclub. Zum siebenten Mal organisieren sie in diesem Jahr einen Fahr'Rad!-Tag. Und diesmal hoffen sie auf besonders viele Besucher.
Alles dreht sich 2019 in Neuruppin um Fontane. Das färbt auch auf den Fahr'Rad-Tag am Sonnabend, 18. Mai, ab.
Der Ruppiner Radsportclub wird mehrere Strecken vorbereiten, auf denen Fahrradliebhaber die Gegend erkunden können. Die kürzeste misst 30 Kilometer, es gibt aber auch Touren über 60 und 100 Kilometer. Alle führen über Karwe, wo es für die Radler einen Imbiss gibt.
"Erstmals werden wir auch einen Fontane-Marathon über 200 Kilometer haben", sagt Mitorganisator Tom Bialowons. 200 Kilometer zum 200. Geburtstag.
Was für den Freizeit- und Genussradler schon nach Quälerei klingt, ist für die echten Fans der eigentliche Reiz solcher Treffen.
Mit Touren über 30 oder 60 Kilometern locken Veranstalter heute kaum jemanden hinterm Ofen hervor, sagt Tom Bialowons: "Dafür kommt kein Berliner extra nach Neuruppin." 200, 250 oder 270 Kilometer am Tag seien bei ähnlichen Fahrradtreffen Standard.
2018 kamen etwa 100 Aktive zum Fahr'Rad!-Tag nach Neuruppin. "Ein wenig enttäuscht waren wir schon", räumt Uwe Wöller vom Radsportclub ein.
Auch Neuruppins Bürgermeister Jens-Peter Golde – selbst begeisterter Freizeitradler – hätte sich mehr erhofft. Er hat den gut 70 Vereinsmitgliedern deshalb in diesem Jahr Hilfe zugesagt.
Zusammen wollen Verein und Stadt den Fahr'Rad!-Tag zu einem Großereignis machen. Auf dem Schulplatz soll sich am 18. Mai alles um Fahrräder drehen.
Radsportgeschäfte wollen ihr Angebot anpreisen und Beratung für alle anbieten, die sich nicht entscheiden können, was das ideale Fahrrad für sie ist. Mehrere Vereine beteiligen sich, unter anderem ESTAruppin mit seinen "Gaukler-Kids", auch Cheerleader sind zu erleben.
Neuruppins Verkehrsplaner Jan Juraschek bietet eine geführte „Stadt-Safari“ per Rad durch Neuruppin an. Vorbei an vielen meist versteckten Gärten, deren Besitzer sie an diesem Tag ausnahmsweise für Besucher öffnen.
Selbst Brandenburgs Verkehrsministerin Kathrin Schneider ist in Neuruppin dabei. Sie zeichnet das Up-Hus an diesem Tag als Denkmal des Monats Mai aus.
Golde könnte sich auch eine Podiumsdiskussion mit der Ministerin zur Zukunft des Radverkehrs in Brandenburg vorstellen.
Tom Bialowons ist überzeugt, dass sich so viel mehr Fahrradfans nach Neuruppin locken lassen. "Wir hoffen auf 500 Aktive", sagt er.
Die Montessori-Schule stellt ihre Turnhalle als Quartier für die Radler zur Verfügung, das Deutsche Rote Kreuz stellt Feldbetten auf. Auch für Frühstück sorgen die Helfer.
"Das hätte der Radsportclub alles allein gar nicht leisten können", sagt Bürgermeister Golde. Dass die Stadt einspringt, war für ihn selbstverständlich. Die Organisatoren des kleinen Vereins haben schon mehr als genug damit zu tun, die Strecken auszuwählen und sicher auszuschildern: insgesamt 390 Kilometer Strecke.
390 Kilometer rund um Neuruppin
Die Radler treffen sich am 18. Mai um 8:30 Uhr auf dem Schulplatz und brechen von dort auf. Zur Wahl stehen vier Routen über 30, 60, 100 und 200 Kilometer.
Alle Touren führen über Karwe, wo sich die Radler auf dem Gelände des Gutshofes stärken können. Die ersten Fahrer werden gegen 14 Uhr in Neuruppin zurückerwartet.
Anmeldungen sind ab sofort auf der Internetseite www.fahrrad-tag.de möglich.
© Reyk Grunow, Foto: Peter Geisler